FAZIT
Ungeachtet ihrer erfreulich zierlichen Dimensionen begeistert die Dschinn Mini-TL mit beeindruckend erwachsenem Klang. Sie punktet mit ausgeprägter Leisehör-Qualität, scheut sich aber auch nicht, ordentlich auf die Pauke zu hauen. Und mit ihrer hohen Empfindlichkeit und dem gutmütigen Impedanzverhalten bietet sie sogar für nicht sehr standfeste Verstärker bestens verdauliche Kost.
HÖRTEST
Für den Hörtest winkelten wir die Lautsprecher nur leicht ein, so dass an der Hörposition die Gehäuse-Innenseiten sichtbar waren. Die relativ niedrige Hochtönerposition erwies sich als unproblematisch. Klanglich liegen beide Versionen, M-T,M nach D'Appolito und 2,5 Wege, eng beieinander, so lange die Hördistanz im Bereich um zwei bis 2,5 Meter liegt. ln größerer Entfernung hat die D'Appolito-Konstruktion die Nase vorn, sie bietet dann die präziser fokussierte Raumabbildung. Bei besonders geringem Hörabstand punktet der Hybrid aus beiden Konstruktionen, also die Chassisanordnung nach D'Appolito, aber mit der 2,5-Weg-Frequenzweiche. Wichtig ist dabei, dass der Tiefmitteltöner oben, der Tieftöner unten platziert ist.
Im Tieftonbereich mobilisiert die Dschinn Mini-TL beeindruckende Reserven, die nicht alleine durch die Verdopplung des Tieftöner- Aufgebots erklärbar sind: Die Transmissionline klingt leicht und unbeschwert.
Sie dringt scheinbar vollkommen mühelos in tonale Tiefen vor. Kontrabass wirkt authentisch und voluminös und dabei wunderbar klar strukturiert. Der Basschlag in der Eingangssequenz von ..H otel California" auf der Live-CD .Hell Freezes Over" der Eagles ertönt mit einer staubtrockenen Explosion, er drückt die Zuhörer tief in ihre Sitzmöbel. Dabei ist Lautstärke hier keine Pflicht: Die zierlichen Boxen lösen die Musik auch dann fein auf, wenn leises Hören angesagt ist. Selbst dann bleiben feinste Details mühelos nachvollziehbar. Hier zahlen sich die geringen mechanischen Verluste des Tang-Band-Tieftöners ebenso aus wie das Air-Motion-Transfqrmer-Prinzip des Hochtöners. Der bestens strukturierte Grundtonbereich spielt tiefen Stimmen in die Karten: Der beeindruckende Bass-Bariton eines Hans Theessink kommt hier perfekt zur Geltung. Und auch Stimmen in höheren Tonlagen nutzen die überzeugenden Qualitäten der Lautsprecher zu ihrem Vorteil: Den Scala-Chor der Kolatzny-Brothers präsentieren sie wunderbar klar durchhörbar. An die vorbildlich natürlich klingenden Mitten schließt ein feiner, detailreicher Hochtonbereich an. Der übers Becken wischende Besen der 0-Zone-Percussion Group (auf der Manger-Hörtest-CD) offenbart verblüffend vielseitige, in allen Klangfarben schillernde Strukturen mit beeindruckendem metallischem Timbre. Der kleine Air-Motion-Transformer kann geradezu eine rechte Kratzbürste sein, wenn dies angesagt ist, wie etwa bei Vivaldis Vier Jahreszeiten auf Originalinstrumenten (Sonatori de Ia Gioiosa Marca).
Die Lautsprecher stellen das musikalische Geschehen auf eine weiträumige Bühne mit überzeugender Breiten-, Tiefen- und Nahwirkung. Die gleichzeitige Ausprägung von räumlicher Tiefe und authentisch vorne stehenden Solostimmen ist die Stärke von Lautsprecher-Konstruktionen nach D'Appolito. Voraussetzung dafür ist eine nicht zu geringe Hördistanz: Unter zwei Metern geht die wunderbare Tiefenwirkung allmählich verloren. Hier ziehen wir das 2,5-Wege-Prinzip vor, und zwar in der M-T-M-Anordnung.
Unsere Lautsprecher Bausätze enthalten:
- Ausgesuchte Lautsprecher-Chassis
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Je nach Bausatz:
- Bassreflexrohr und Dämmmaterial
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Das benötigte Holz kaufen Sie bitte bei dem Schreiner Ihres Vertrauens oder in einem gut sortierten Baumarkt.
Alle Bausätze werden unter der Marke Omnes Audio verkauft.